Matomo

4 Bestatter-Tipps: Bestattungsvorsorge sensibel ansprechen

Der Tod ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema. Viele Menschen scheuen sich, über das eigene Sterben nachzudenken oder gar konkrete Vorsorge zu treffen. Dabei ist es so wichtig, sich frühzeitig mit diesen Fragen ausein­ander­zu­setzen. Hier sind Bestatterinnen und Bestatter gefragt!

Mit Ihrem Fachwissen und Ihrer Erfahrung können Sie wertvolle Informationen und Hilfe­stellungen geben und damit einen echten Unterschied im Leben und Sterben vieler Menschen machen. Das erfordert Kommunikations­vermögen und Finger­spitzen­gefühl: Wie spricht man das Thema Vorsorge an, ohne aufdringlich zu wirken? Wann ist der richtige Zeitpunkt? Und was ist bei einem Vorsorge-Gespräch zu beachten?

Wir haben die Antworten – und geben Ihnen 4 praktische Tipps, wie Sie das Thema konstruktiv und zu Ihrem Vorteil angehen können.

Tipp 1: Den passenden Moment nutzen

Es ist oft schwierig, das Thema Vorsorge im Gespräch mit den Hinterbliebenen zu platzieren. Häufig ergibt sich jedoch nach einer Bestattung, wenn die Angehörigen etwas zur Ruhe gekommen sind, ganz natürlich die Gelegenheit, mit ihnen über ihre eigenen Wünsche zu sprechen. Wie Sie sicher aus eigener Erfahrung wissen, sind viele Menschen in dieser Situation sehr offen für das Thema. Der Abschied von einem geliebten Menschen macht die eigene Endlichkeit bewusst und weckt den Wunsch, die Dinge selbst zu regeln.

Eine einfühlsame Frage, ein vorsichtiges Angebot – mehr braucht es manchmal nicht, um das Eis zu brechen.

Ein Einstieg in ein solches Gespräch könnte sein:

Der Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert uns oft auch mit unserer eigenen Endlichkeit und führt uns die vielfältigen Heraus­forderungen vor Augen, die auf unsere Hinter­bliebenen zukommen, wenn auch wir einmal sterben.

Der Übergang zum Thema Vorsorge ist dann ganz einfach:

Viele unserer Kundinnen und Kunden nehmen diese Erfahrungen zum Anlass, ihre persönlichen Wünsche für den letzten Weg fest­zu­halten und bereits zu Lebzeiten eigene Vorsorge zu treffen. Auf Wunsch begleiten wir auch Sie auf diesem Weg!

Der Schlüssel liegt in einem respektvollen, ergebnisoffenen Angebot, das den Kunden die Freiheit lässt, selbst zu entscheiden, ob und wann sie sich mit dem Thema ausein­ander­setzen möchten. Signalisieren Sie Ihre Bereitschaft, ihnen jederzeit als kompetenter und vertrauens­würdiger Partner zur Seite zu stehen.

Tipp 2: Die richtigen Worte finden

Einfühlungsvermögen ist der Schlüssel jeder erfolgreichen Kommunikation. Das gilt natürlich auch bei der Bestattungs­vorsorge. Es geht darum, die individuellen Bedürfnisse und Befind­lich­keiten der Kunden zu erkennen und respektvoll darauf einzugehen. Eine empathische und wert­schätzende Haltung schafft eine vertrauens­volle Atmosphäre, in der sich Menschen öffnen und angstfrei mit dem sensiblen Thema ausein­ander­setzen können.

Doch was ist bei einem Vorsorge-Gespräch noch zu beachten? Hier einige Anregungen:

Zuhören und offene Fragen stellen
Die Bedürfnisse der Angehörigen stehen immer im Mittelpunkt. Warten Sie, bis sich das Gespräch auf organisatorische Fragen verlagert, bevor Sie die Vorsorge ansprechen. Hören Sie aufmerksam zu und stellen Sie offene Fragen. Geben Sie Ihren Kunden Raum für ihre Gedanken, Wünsche und Sorgen.

Vorsicht mit zu viel Fachsprache
Verwenden Sie einfache und verständliche Begriffe, um mögliche Unsicherheiten zu vermeiden. Ein freundlicher Hinweis auf die entscheidenden Vorteile der Vorsorge – wie z. B. die finanzielle Entlastung der Familie – reicht oft schon aus.

Vermeiden Sie Verkaufsdruck
Vermitteln Sie das Thema Vorsorge als Dienstleistung am Menschen und nicht als Verkaufsargument. Es ist wichtig, dass Ihre Kunden eine Entscheidung treffen können, ohne sich gedrängt zu fühlen.

Bleiben Sie flexibel
Menschen sind unterschiedlich. Manche Kunden wünschen klare Empfehlungen, andere möchten lieber gemeinsam Optionen erarbeiten. Gehen Sie flexibel auf die individuelle Situation ein.

Transparenz schafft Vertrauen
Scheuen Sie sich nicht, auch heikle Punkte wie die Kosten offen anzusprechen. Indem Sie alle relevanten Informationen bereitwillig teilen, signalisieren Sie Ihren Kunden, dass Sie ein zuverlässiger Partner sind.

Tipp 3: Von digitaler Unterstützung profitieren

Moderne Technologien bieten heute vielfältige Möglichkeiten, Kunden auch nach dem persönlichen Gespräch mit Service­leistungen zu unterstützen. Ein gutes Beispiel dafür ist das digitale Kunden-Center von Rapid Data. Hier steht Ihnen online ein eigener Bereich speziell zum Thema Vorsorge zur Verfügung.

Das Besondere: Die Gestaltung liegt ganz in Ihrer Hand! Wählen Sie ein passendes Titelbild, fügen Sie Ihre eigenen Texte hinzu und bieten Sie Materialien wie Vorsorge­broschüren oder Informationen zur Patienten­verfügung als PDF zum Download an. So entsteht eine individuelle und vertrauens­würdige Informations­quelle, die Interessierte jederzeit und von überall abrufen können – auch lange nach dem eigentlichen Kunden­kontakt. Ein wertvoller Service, der die persönliche Beratung ideal ergänzt.

Interesse an einer eigenen Vorsorge-Seite im Internet?
Erfahren Sie jetzt alles über das Kunden- und Service-Center von Rapid Data!

Tipp 4: Info-Veranstaltungen organisieren

Eine großartige Möglichkeit, das Thema Vorsorge in einem geschützten Rahmen zu präsentieren, sind Info-Veranstaltungen – z. B. im eigenen Bestattungshaus oder anderen Räumlichkeiten. Hier entsteht ein Ort für Aufklärung und Beratung, ohne dass die emotionale Belastung eines akuten Trauerfalls die Situation erschwert.

Regelmäßige Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, in Ruhe über einzelne Themen wie z. B. Sterbegeld­versicherung und Treuhand­konto, Patienten­verfügung sowie verschiedene Bestattungs­arten und deren Kosten zu informieren. Solche Veranstaltungen sind eine gute Gelegenheit, sich als vertrauens­würdiger Berater zu positionieren und potenzielle Kunden zu gewinnen – lange bevor der eigentliche Bedarf entsteht.

Warum der offene Dialog über das Sterben wichtig ist

Das Thema Bestattungs­vorsorge braucht engagierte Bestatterinnen und Bestatter, die mit Einfühlungs­vermögen und Fach­wissen vorangehen, Berührungs­ängste abbauen und wertvolle Unterstützung anbieten. Jedes Gespräch, jede getroffene Vorsorge ist ein kleiner Schritt zu mehr Selbst­bestimmung und Würde am Lebensende.

Ob im persönlichen Kunden­gespräch, mit digitalen Tools oder durch informative Veranstaltungen: Es gilt, das wichtige Thema Vorsorge aktiv anzusprechen. Denn nur ein offener und einfühlsamer Dialog kann dazu beitragen, dass der Tod seinen Platz mitten im Leben findet und die Bestattungs­vorsorge zu einem selbst­verständ­lichen Teil der Lebensplanung wird.

Teilen Sie uns auch gerne

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren:

Trauerbeistand und emotionales Management

Zum Artikel

Aquamation – die neue nach­haltige Bestattungsart?

Zum Artikel