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5 Fragen Herwig Gründel, Geschäfts­führer der GE·BE·IN Bestattungs­institut Bremen GmbH

Von über den Wolken zu unter die Erde – Herwig Gründel war Chefstewart bevor er 2010 aus gesund­heit­lichen Gründen als Bestattungs­fachkraft in einem kleinen Familien­unter­nehmen landete und schließlich 2014 bei GE·BE·IN richtig durch­startete. Das über 100-jährige Traditions­unter­nehmen mit elf Standorten in Bremen und ist eins der zehn größten Bestattungs­häuser in Deutschland.

Seit 2022 führt Herwig Gründel GE·BE·IN mit Empathie, gesundem Menschen­verstand sowie dem stetigen Blick auf die Branche und die Bedürfnisse der Trauernden. Im Interview spricht er darüber, wie er Prozesse, Dienst­leistungen und das Miteinander bei GE·BE·IN best­möglich gestaltet. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in ein Erfolgs­unter­nehmen und wertvolle Praxistipps.

Wie geht GE·BE·IN mit den unterschiedlichen kulturellen und religiösen Bedürfnissen der Trauernden um?

GE·BE·IN steht für Offenheit und Vielfalt. Wir sind ein bunter Haufen, Menschen aus verschiedenen Nationen, mit unter­schied­lichen Hinter­gründen. Diese Offenheit tragen wir auch in unsere Arbeit.

Kulturelle und religiöse Wünsche nehmen wir sehr ernst. Wenn eine Familie zu uns kommt, hören wir genau hin: Was braucht sie? Was erwartet sie? Und dann schauen wir, was wir davon umsetzen können. Natürlich gibt es Grenzen. Unser Versor­gungs­raum ist zum Beispiel nicht nach Mekka ausgerichtet.

Wir sagen ehrlich, wenn wir bestimmte Rituale oder Anforderungen nicht erfüllen können. Aber wir lassen niemanden alleine. Wenn wir selbst nicht helfen können, verweisen wir an spezialisierte Kollegen, wie einen islamischen Bestatter. Für uns ist das selbstverständlich – da brechen wir uns keinen Zacken aus der Krone.

Allerdings können wir auch ganz viel tun. Darum sage ich den Familien auch immer: ‚Ich mache das total gerne für Sie, aber dafür brauche ich Ihre Hilfe. Erzählen Sie mir, was Ihnen wichtig ist, und wir finden gemeinsam einen Weg.‘ Und der findet sich oft leichter als gedacht. Zum Beispiel, wenn die verstorbene Frau von einer Frau versorgt werden soll.

Wir haben eben nicht nur ein großes Bestattungshaus, sondern auch ein großes Herz.

Inwiefern hat die Rapid Data Software bei GE·BE·IN dazu beigetragen, Ressourcen in Ihrem Unternehmen zu schonen und Kosten zu reduzieren?

Seit über 20 Jahren wachsen wir mit Rapid Data – man könnte sagen, wir sind verheiratet. Für uns ist Rapid Data die Haupt­schlag­ader unseres Unter­nehmens. Die Auftrags­bearbeitung und Buch­haltung mit PowerOrdo nutzen wir vollumfänglich, und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lieben es. Die Software erleichtert uns die Arbeit in so vielen Bereichen, dass wir sie uns gar nicht mehr wegdenken können.

Ein sehr gutes Beispiel ist der Laufzettel, den wir mit dem PowerOrdo Formular­generator speziell für unsere Zwecke entwickelt haben. Alle wichtigen Infos und Aufgaben – etwa für die Kollegen im Fahrdienst – werden per Klick übersichtlich zusammen­gestellt. Das spart uns jeden Tag zwei Stunden. Und das ist nur eine von vielen Optimierungen, die wir dank PowerOrdo umgesetzt haben.

Darüber hinaus nutzen wir das MAX Software­paket von Rapid Data mit Online-Services zur digitalen Kunden­begleitung. Eine große Entlastung für uns und die Angehörigen! In unserem Alltag funktionieren wir ja alle schon recht digital, von daher finden Online-Services wie das Kunden-Center, Gedenkportal, die Trauerfeier-Musik-Bibliothek und der Abmelde-Assistent bei den Trauernden großen Anklang.

Abmeldungen über den Abmelde-Assistenten sind übrigens blitzschnell und komfortabel erledigt und dank des Online-Kunden-Centers haben wir deutlich weniger telefonische Nachfragen von den Angehörigen. Das spart uns ebenfalls viel Zeit und Ressourcen.

Ich finde das jedenfalls genial. Mit den digitalen Services sind wir als Bestatterinnen und Bestatter endgültig in der Gegenwart angekommen. Unsere Branche wird dadurch heller, offener und zeitgemäßer. Wir sehen nicht mehr aus wie 1982 – und das steht uns allen richtig gut.

Wie fördern Sie die Ausbildung und Weiter­entwicklung Ihres Teams, um die Qualität der GE·BE·IN Dienstleistungen zu gewährleisten?

Für GE·BE·IN sind die Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter das Herzstück unseres Erfolgs. Um sicher­zu­stellen, dass sie nicht nur fachlich, sondern auch menschlich hervorragend vorbereitet sind, setzen wir auf ein umfassendes Schulungs­konzept. Wir trommeln mehrmals im Jahr in unregel­mäßiger Regel­mäßigkeit alle Teams für interne Schulungen zusammen. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Fachwissen, sondern auch um die zwischen­menschlichen Aspekte unserer Arbeit.

Außerdem arbeiten wir eng mit Rapid Data zusammen, wo unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort oder direkt bei uns im Haus intensive Programm­schulungen erhalten.

Ein weiterer Punkt, der uns sehr am Herzen liegt, ist das Feedback unserer Auftrag­geber. Mit jeder Rechnung verschicken wir eine kleine Feed­back­karte, auf der uns die Angehörigen ihre Erfahrungen mitteilen können. Gibt es zu Kritik – was natürlich vorkommt, wo Menschen arbeiten – nehmen wir das sehr ernst. Wir analysieren den Vorfall, besprechen ihn intern und stellen sicher, dass solche Fehler nicht wieder vorkommen.

Welche Marketingstrategien haben sich für GE·BE·IN als besonders effektiv erwiesen, und welche können Sie Bestattungs­häusern empfehlen, um die Sicht­barkeit zu erhöhen?

Im Marketing haben wir uns in den letzten Jahren bewusst von den klassischen Print­medien verabschiedet und stattdessen auf modernere Kanäle gesetzt. Dabei ist unser Gedenk­portal von Rapid Data ein echter Gamechanger. Es stärkt nicht nur unser Image, sondern steigert auch unsere Reichweite enorm. Die einzelnen Gedenk­seiten sorgen für deutlich mehr Treffer in den Such­maschinen und bringen viele neue Besucher auf unsere Website. Auf diese Weise kommen wir mit der gesamten Trauer­gemein­schaft in Kontakt – und das sind oft potenzielle zukünftige Auftraggeber.

Ein weiterer Erfolgsgarant ist unser Rapid Data Kunden-Center mit vielen hilfreichen Online-Services. Angehörige können dorthin Freunde und Bekannte einladen, um beispiels­weise Fotos der Trauerfeier einzusehen. So spricht sich das in der Region schnell herum.

Außerdem sind unsere Roadside Screens ein echter Hingucker (Info: Roadside Screens sind digitale Groß­bild­schirme an hoch­frequentierten Verkehrs­knoten­punkten). Diese riesigen elektronischen Bild­schirme kosten zwar viel, bringen aber auch viel. Wir werden oft darauf ange­sprochen, und tatsächlich haben wir darüber schon mehrere Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter gefunden.

Und natürlich setzen wir auf Social Media – auch für die Mitarbeiter­gewinnung. Zusätzlich suchen wir über unsere Website, StepStone und Personal­vermittler. Was dabei immer gut beim Nachwuchs ankommt, sind unsere innovativen Online-Services – wer möchte nicht gerne in einem modernen, zukunfts­orientierten Unter­nehmen arbeiten?

Unser Herzens­projekt ist dazu unser GE·BE·IN Podcast ‚Schwarz war gestern‘. Hierbei steht allerdings nicht primär Marketing, sondern viel mehr Transparenz, Offenheit und Aufklärung im Vordergrund.

Was möchten Sie Bestatterinnen und Bestattern gerne noch mit auf den Weg geben?

Bleibt offen – mit den Ohren, dem Herzen und dem Hirn. Wenn Angehörige mit einem Wunsch kommen, der vielleicht nicht zu dem passt, wie ihr selbst Dinge machen würdet, hört erst mal zu. Wünsche madig zu machen, hilft niemandem. Natürlich dürfen und sollen wir als Beraterinnen und Berater unsere Erfahrung einbringen und Tipps geben, aber immer mit dem Ziel, die Menschen in ihrer Situation zu unterstützen, nicht zu belehren.

Ein weiterer Punkt: Behaltet im Blick, was online passiert. Die soge­nannten ‚Online-Bestatter‘ sind eine echte Konkurrenz und nehmen uns zunehmend Markt­anteile ab. Die Frage, die sich jedes Bestattungshaus stellen sollte, ist: Braucht ihr selbst ein solches Angebot? Könnt ihr darauf reagieren? Es lohnt sich, diese Entwicklung gut zu beobachten und aktiv zu bleiben.

Außerdem: Öffnet eure Türen! Ladet Gruppen ein – Konfirmanden, Hospiz­gruppen, Schulklassen. Je mehr Menschen einen Einblick in unsere Arbeit bekommen, desto mehr können wir dazu beitragen, das Thema Tod aus der Tabuzone zu holen. Letztlich ist es doch das, was wir alle wollen.

Und ganz wichtig: Nutzt die Tools und Unterstützung, die es in der Branche gibt. Ich kann euch das großartige Team von Rapid Data nur wärmstens empfehlen. Sie haben ein unglaubliches Praxis­wissen und ein Gespür für die Entwicklungen in unserer Branche. Ob es das Gedenk­portal, das Kunden-Center, der Abmelde-Assistent, die Trauerfeier-Musik oder PowerOrdo ist – das sind Werkzeuge, die eure Arbeit nicht nur moderner, sondern auch um so viel effektiver machen.

Ja, das kostet Geld. Aber seien wir ehrlich: Am Ende wollen wir alle unser Gehalt, und gute Arbeit hat ihren Preis. Für uns gibt es in der Branche keine Alternative zu Rapid Data. Sie verstehen genau, was wir Bestatterinnen und Bestatter brauchen – und das schon seit vielen, vielen Jahren.

Vielen Dank für diese spannenden Einblicke, lieber Herr Gründel!

Weitere Informationen:
www.ge-be-in.de
www.rapid-data.de

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