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Gesund bleiben: Stressmanagement für Bestatterinnen und Bestatter

Es ist Montagmorgen. Noch vor Ihrem ersten Kaffee erhalten Sie einen Anruf wegen eines Sterbefalls. Gleich kommt eine Familie zum Trauer­gespräch und der Papierkram erledigt sich auch nicht von allein. Solche Momente gehören zu Ihrem Berufsalltag – und können zu einer großen Belastung werden.

Tagtäglich werden Sie mit dem Tod konfrontiert, begleiten Menschen in ihrer Trauer und tragen große Verant­wortung in Momenten, in denen Mitgefühl und Professi­o­nalität gleicher­maßen gefragt sind. Dass Sie dabei selbst unter Stress geraten, ist ganz normal.

Doch wie können Sie trotz dieser Dauer­belastung gesund bleiben und Ihre so wertvolle Arbeit weiterhin mit Einfühlungs­vermögen und Umsicht verrichten? Im Folgendem finden Sie wertvolle Tipps für ein effektives Stress­management.

Eustress vs. Distress:
Stress ist nicht gleich Stress

Die 5 Säulen des Stressmanagements

Nicht jeder Stress ist negativ. Eustress wird die positive Form der Anspannung genannt, die uns in heraus­fordernden Situationen motiviert und leistungsfähig macht. Distress hingegen ist die negative, belastende Form von Stress, die auf Dauer krank machen und zu Burnout und anderen gesund­heitlichen Problemen führen kann.

Bestatterinnen und Bestatter sind so etwas wie die „Helden des Alltags“. Ihre Arbeit ist ein unver­zichtbarer Beitrag für die Gesellschaft. Dafür brauchen Sie eine starke psychische Gesundheit und deshalb sollten Sie dem Distress vorbeugen. Stärken Sie Ihre Wider­stands­fähigkeit – Ihre Resilienz – mit den folgenden 5 Säulen des Stressmanagements:

1. Mentale Balance

Achtsamkeit und Entspannung sind der Schlüssel zu psychischer Gesundheit. Bauen Sie kleine Übungen in Ihren Alltag ein – zum Beispiel 5 Minuten bewusst atmen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Auch Entspannungs­techniken wie progressive Muskel­entspannung oder autogenes Training helfen Ihnen, innere Ruhe zu finden.

Entwickeln Sie Rituale zur emotionalen Entlastung, zum Beispiel eine kurze Meditation nach einer Abschied­nahme. Diese Praktiken stärken Ihre Fähigkeit, ausge­glichen zu bleiben.

Tipp: Apps wie 7Mind oder Headspace bieten geführte Meditationen an – für eine Atempause zwischen Terminen oder zur Entspannung am Abend.

2. Körperliches Wohlbefinden

Ihr Körper ist Ihr wichtigstes Arbeitsgerät. Achten Sie auf Pausen und Mahlzeiten. Treiben Sie Sport oder bleiben Sie zumindest in Bewegung. Das baut Stress ab und stärkt Körper und Geist. Schon kleine Veränderungen im Alltag können viel bewirken:

  • Fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit
  • Machen Sie einen Spaziergang zwischendurch
  • Integrieren Sie kurze Dehnübungen in Ihre Pausen
  • Und suchen Sie sich weitere Möglichkeiten der Bewegung, die Sie einfach in Ihrem Alltag umsetzen können – wie zum Beispiel Treppe nehmen, kurze Strecken zu Fuß erledigen etc.

Eine ausgewogene Ernährung gibt Ihnen zusätzlich die nötige Energie, um auch lange Arbeitstage zu bewältigen.

Tipp: Bereiten Sie am Wochenende oder am Vorabend gesunde Snacks und Mahlzeiten vor. So haben Sie in stressigen Momenten immer was Gesundes griffbereit!

3. Beruf und Privatleben im Einklang

Bei der Work-Life-Balance geht es darum, ein harmonisches Gleich­gewicht zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichen Bedürfnissen zu finden – die Basis für langfristige Zufriedenheit und Leistungs­fähigkeit.

Planen Sie bewusst Zeit für Familie und Freunde ein, um den Kopf freizu­bekommen. Vielleicht finden Sie Erfüllung in einem kreativen Hobby oder tanken neue Energie bei Ausflügen in die Natur.

Für Eltern ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine besondere Heraus­forderung. Hier empfiehlt es sich, feste Familien­zeiten mit den Kindern einzuplanen – zum Beispiel eine gemeinsame Mahlzeit am Tag oder eine Gute-Nacht-Geschichte als Pflichttermin (notfalls auch per Videoanruf).

Tipp: Schaffen Sie mit „Feierabend-Ritualen“ bewusste Übergänge zwischen Arbeit und Privatleben. Räumen Sie zum Feierabend Ihren Arbeitsplatz auf oder hören Sie einen Podcast, der nichts mit der Arbeit zu tun hat.

4. Persönliches Wachstum

Investieren Sie in Fort- und Weiterbildung. Suchen Sie nach Kursen zu Themen wie Resilienz und Stress­bewältigung. Viele Institute haben spezielle Programme für Bestatter. Manche Verbände oder Unternehmen bieten Retreats an, bei denen Sie gezielt an Ihrer psychischen Gesundheit arbeiten können.

Die kontinuierliche Weiter­entwicklung Ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen hilft Ihnen, souveräner mit den Heraus­forderungen Ihres Berufes umzugehen und gibt Ihnen Sicherheit in Ihrem privaten und professionellen Handeln.

Hier drei Buch-Tipps zum Thema:

  • Im Alltag Ruhe finden“ von Jon Kabat-Zinn – ein einfaches Meditationsbuch
  • Die 1%-Methode“ von James Clear – wie man mit kleinen Gewohnheiten jedes Ziel erreichen kann
  • Der Resilienz-Kompass“ von Dr. Ingfried Hobert – Strategien für Klarheit in unsicheren Zeiten

5. Soziale Unterstützung

Pflegen Sie den Austausch im Team und motivieren Sie auch Ihre Mitarbeitenden, sich mit dem Thema Stress­bewältigung ausein­ander­zu­setzen.

Sprechen Sie mit Kolleginnen und Kollegen über Ihre Erfahrungen und Heraus­forderungen. Es hilft zu wissen, dass man nicht allein ist. Bauen Sie sich ein Netzwerk auf, sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld.

Tipp: Eröffnen Sie einen Bestatter­stammtisch und tauschen Sie sich mit Kolleginnen und Kollegen Ihres Vertrauens aus – persönlich, per Video-oder Telefon­konferenz oder in den sozialen Medien.

Umgang mit besonders belastenden Situationen

Es gibt Momente, die besonders herausfordernd sind, wie z. B. die Bestattung von Sternenkindern. Solche Fälle erfordern ein hohes Maß an emotionaler Stärke. Scheuen Sie sich nicht, auch mal einen Sterbefall, der Ihnen zu nahe geht, an Kolleginnen und Kollegen abzugeben.

Bei der Betreuung von Unfallopfern oder in Fällen, die eine besonders anspruchsvolle Versorgung des Verstorbenen erfordern, kann die Unterstützung durch Thanatologen eine große Hilfe sein.

Digitale Lösungen zur Arbeitserleichterung

Neben persönlichen Strategien kann auch die richtige Software den Arbeitsalltag erheblich erleichtern – und damit Stress abbauen. Die Bestatter­software von Rapid Data bietet umfassende Lösungen, die auf die Bedürfnisse von Bestattungs­häusern zugeschnitten sind.

Insbesondere das digitale Kunden-Center ermöglicht eine effiziente Kunden­betreuung und sorgt für eine spürbare Entlastung im Tages­geschäft. Denn die Angehörigen können wichtige Angelegen­heiten rund um den Trauerfall ganz einfach selbst erledigen. Das spart Ihnen Zeit und Nerven.

„Um unser Arbeitspensum zu schaffen, haben wir uns für die zusätzliche digitale Trauerfall­begleitung von Rapid Data entschieden“, erklärt Katrin Stichtenoth von Stichtenoth Bestattungen in Dransfeld und unterstreicht damit den Nutzen der digitalen Tools. „Macht’s euch einfacher – wie wir!“, lautet der Tipp der Bestatterin für ihre Kolleginnen und Kollegen.

Möchten auch Sie Zeit, Kosten und Nerven mit der Bestatter­software von Rapid Data sparen? Lassen Sie sich einfach unverbindlich beraten!

Bleiben Sie gesund – Sie werden gebraucht

Stressmanagement ist für Bestatterinnen und Bestatter nicht nur wichtig, sondern unerlässlich. Ihre eigene Gesundheit ist die Grundlage dafür, dass Sie anderen in schwierigen Zeiten beistehen können. Nehmen Sie sich die Zeit, aktiv an Ihrem Stress­management zu arbeiten. Es wird sich für Sie und die Menschen, die von Ihnen begleitet werden, auszahlen.

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